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Litauer
erneut in Dopingaffäre
Rumsas beim Giro positiv auf EPO Rumsas, der beim Giro Gesamtsechster wurde, war bei einer
unangekündigten Dopingkontrolle der UCI nach der sechsten
Etappe am 16.Mai, dem Tag vor der ersten Bergankunft,
positiv auf künstliches EPO. Eine Gegenanalyse steht noch
aus.
Der 31 Jahre alte Balte war nach seinem dritten Platz bei
der Tour de France im vergangenen Jahr bereits in eine
Dopingaffäre verwickelt. Damals war seine Ehefrau am
letzten Tag der Tour mit einem Auto voller Dopingmittel,
darunter auch EPO, vom französischen Zoll erwischt worden.
Edita Rumsas war verhaftet worden und saß lange in
Untersuchungshaft. Raimondas Rumsas hatte stets behauptet,
die Dopingmittel seien nicht für ihn bestimmt gewesen und
immer betont, er sei ja bei der Tour nie positiv gewesen.
Bei Lampre, das wegen der Rumsas-Affäre keine Chance
hatte auf eine Toureinladung, hatte Rumsas in diesem Jahr
nach langem Zögern eine zweite Chance bekommen, obwohl
Teamverantwortliche wie Sportdirektor Pietro Algeri
("Ich glaube ihm nicht") auf Distanz gegangen
waren.
"Wir fühlen uns betrogen. Wir haben (Rumsas)
suspendiert. Wenn die Gegenanalyse das erste Egrebnis bestätigt,
wird er nicht mehr bei uns fahren", sagte
Lampre-Teammanager Giuseppe Saronni gegenüber der
italienischen Agentur ANSA. "Wir sind bitter, alle, vom
Arzt bis zum Masseur, alle, die versucht haben, die letztjährige
Kontroverse hinter uns zu lassen", so Saronni. Der in
der Toskana lebende Rumsas war seit 1996 Profi. Vor drei
Jahren war er zu Lampre gewechselt, nachdem er sich
jahrelang in kleineren polnischen Teams hochgearbeitet
hatte. Rumsas größter Erfolg war der Sieg beim
Herbstklassiker Lombardei-Rundfahrt 2000.
Rumsas-Affäre
Unter den Medikamenten, die Edita Rumsas am Schlusstag der Tour de France von Frankreich nach Italien, wo die Familie ein Haus hat, bringen wollte, waren neben erlaubten Vitaminpräparaten insbesondere Dopingprodukte wie Anabolika, Kortikoide und Wachstumshormone. Gegen die 28-jährige Mutter dreier Kinder läuft in Frankreich ein Strafverfahren. Die Ehefrau des litauischen Lampre-Rennfahrers sitzt seit ihrer Verhaftung in Untersuchungshaft. Mehrere Anträge auf Freilassung gegen Kaution wurden abgelehnt. Sie steht unter Verdacht, organisierten Handel mit Dopingprodukten betrieben zu haben. Ihr drohen im Falle einer Verurteilung bis zu sieben Jahre Haft. Raimondas Rumsas weigert sich, nach Frankreich zu reisen, weil er befürchtet, dort ebenfalls verhaftet zu werden. Er beteuert, nie gedopt zu haben und verweist auf die "negativen" Ergebnisse seiner Dopingkontrollen. Die Liste der 37 verschiedenen Produkte:
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