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Tour de France 2003 - die Übersicht und die einzelnen Etappen

1. Etappe
Sonntag, 6. Juli: Saint-Denis/Montgeron - Meaux, 168 km
 
















Nach dem Start vor dem Stade de France in Paris folgt eine 18 Kilometer lange "Parade". Der eigentliche Startschuss der ersten Touretappe 2003 fällt in Montgeron am Café "Le Reveil Matin". Hier wurde vor 100 Jahren der Startschuss zur ersten Tour de France gegeben. Das Profil ist zu schwer, um sich nur einzurollen. Deshalb wäre es der perfekte Tagesabschnitt für ambitionierte Ausreißer. Doch es ist ein nervöses Rennen zu erwarten - die Sprinterteams werden Flüchtlinge nicht all zu weit weglassen. Immerhin geht es um den ersten Träger des Grünen Trikots. Auf dem welligen Weg ins Ziel spielen die drei Bergwertungen der vierten Kategorie noch keine Rolle.
 

 

2. Etappe
Montag, 7. Juli: La Ferté-sous-Jouarre - Sedan, 204,5 km
 
















Wieder ist ein Kampf der Sprinterteams mit den Ausreißern zu erwarten, die auf einen Massensprint hoffen. Die 204 Kilometer durch die Ardennen sind lang, aber nicht ganz so schwierig zu bewältigen wie die erste Etappe. Auf den zwei Anstiegen der Kategorie vier gibt es das erste Gerangel um das rot-gepunktete Bergtrikot. Fahrer, die im hohen Gebirge keine Chance mehr haben, könnten das Jersey ein paar Tage lang tragen. Weder der Startort La Ferté-sous-Jouarre noch der Zielort Sedan waren je Etappenort der Tour. Aber die Strecke führt durch die heimische Region von Géo Levèvre, dem Miterfinder der Tour de France.
 

 

3. Etappe
Dienstag, 8. Juli: Charleville-Mézières - Saint-Dizier, 167,5 km
 
















Die klassische Flachetappe ist prädestiniert für einen Sprint Royale. Aber auch ein mutiger Ausreißer könnte einen Coup landen. Das leichte Profil während des recht kurzen Tagesabschnitts von 167,5 Kilometern provoziert ein hohes Tempo - damit wird es ein schwerer Tag für alle Fahrer. Der Startort Charleville ist der Mittelpunkt dieser radsportbegeisterten Region und war 1927 erstmals Zielort der Tour.1966 gewann Rudi Altig in Charleville die erste Etappe nach 10 Kilometer langer Solofahrt und übernahm sowohl das Grüne als auch das Gelbe Trikot. Das Führungstrikot verteidigte er zehn Tage lang bis in die Pyrenäen.
 

 

4. Etappe
Mittwoch, 9. Juli: MZF Joinville - Saint-Dizier, 69 km
 
















Beim 69 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren müssen alle neun Fahrer auf den Punkt topfit sein. Erst wenn der fünfte Profi im Ziel ist, wird die Zeit für das gesamte Team genommen. Mit einem Abstand von fünf Minuten rollen die Mannschaften in Joinville von der Rampe. Von den Zuschauern geliebt, freuen sich die meisten Profis nicht auf diese Quälerei. Das schnellste Zeitfahren fand 1995 zwischen Mayenne und Alecon über 67 Kilometer statt. Gewiss-Ballan fuhr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 54,930 km/h.
 

 

5. Etappe
Donnerstag, 10. Juli: Troyes - Nevers, 196,5 km
 
















Auf dieser typischen Überbrückungsetappe wird es etwas hügelig, aber es sind nur zwei Bergwertungen der vierten Kategorie dabei. Da einige Fahrer der großen Mannschaften wegen des kräftezehrenden Mannschaftszeitfahrens vom Vortag schwere Beine haben werden, bietet sich eine gute Chance für Fahrer kleinerer Teams. Solange das Gelbe Trikot nicht in Gefahr ist, hat eine Gruppe eine reelle Chance, sich ins Ziel zu retten. Mit einem Etappensieg im heutigen Startort Troyes sicherte sich Erik Zabel im Jahr 2000 zum fünften Mal in Folge das Grüne Trikot.
 

 

6. Etappe
Freitag, 11. Juli: Nevers - Lyon, 230 km
 
















Die längste Etappe der diesjährigen Tour bedeutet für einige die letzte Möglichkeit, sich in Szene zu setzen. Sowohl Sprinter als auch Mannschaften, die bis hierhin erfolglos blieben und in den Bergen keine Chance haben, werden heute alles auf eine Karte setzen. Da es am nächsten Tag in die Alpen geht, werden außerdem die Sprintermannschaften nicht um jeden Preis das Feld kontrollieren und jede Attacke kontern wollen. Der Streckenverlauf folgt mit der Loire und der Rhône zwei der schönsten Flüsse Frankreichs und ähnelt weitgehend dem von 1903.
 

 

7. Etappe
Samstag, 12. Juli: Lyon - Morzine, 230,5 km
 
















Die Tour geht in die Berge. Mit dem Col de la Ramaz steht erstmals ein Berg der Kategorie eins auf dem Programm. Dennoch startet der Weg in die Alpen auf der langen Etappe (226 km) eher gemäßigt. Möglich, dass das Feld hier schon auseinander reißt. Die Bergfahrer werden aber wohl aber noch nicht ans Limit gehen und sich stattdessen erstmal gegenseitig abtasten. Gelegentliche Ausbruchsversuche sind aber zu erwarten. Hier den Anschluss zu verlieren, kann schon der Anfang vom Ende sein. Denn es gilt die Regel: Man kann die Tour zwar auf dieser Etappe noch nicht gewinnen, wohl aber verlieren.
 

 

8. Etappe
Sonntag, 13. Juli: Sallanches - L'Alpe d'Huez, 219 km
 
















Die Königsetappe. Fast vom Start weg wird geklettert. Nach einem Flachstück steht der insgesamt 30 Kilometer lange Anstieg auf Télégraphe und Col du Galibier an. Auf die lange Abfahrt folgt einer der Höhepunkte der Tour und möglicherweise die Vorentscheidung. Auf dem Schlussanstieg nach Alpe d?Huez über 14 Kilometer, mit 21 Kehren bei durchschnittlich acht Prozent Steigung, werden sich wohl einige Favoriten von der Spitze verabschieden und sich das Feld neu ordnen. Hier hängte Lance Armstrong vor zwei Jahren Jan Ullrich ab. Bei der ersten Bergankunft 1952 gewann der Italiener Fausto Coppi die Bergwertungen und schließlich die Tour so überlegen, dass man ihn ein Jahr später nicht mehr einlud.
 

 

9. Etappe
Montag, 14. Juli: Bourg d'Oisans - Gap, 184,5 km
 
















Die schweren Sachen der dritten Bergetappe hintereinander kommen gleich am Anfang: der Col du Lautaret mit einem fast 30 Kilometer langen Anstieg und der Col d'Izoard mit einem Anstieg von fast 20 Kilometern. Der Col d'Izoard gehört auch zu den berühmtesten und gefährlichsten Alpenriesen der Tour de France. Schon oft viel in den steilen Rampen die Vorentscheidung. Die letzte Alpenetappe fällt in diesem Jahr auf ihren Nationalfeiertag und somit ist eines klar: Die Franzosen werden angreifen.

 

10. Etappe
Dienstag, 15. Juli: Gap - Marseille, 219,5 km
 
















Die sogenannte Überführungsetappe zwischen den Alpen und den Pyrenäen scheint aufgrund der fehlenden hohen Berge nicht so schwierig. Aber nur auf den ersten Blick, ist sie doch immerhin 219 Kilometer lang. Gesamtwertungs- und Bergfahrer werden sich zurückhalten, weil sie sich auf die Pyrenäen konzentrieren. Außenseiter und Ausreißer werden vor dem morgigen Ruhetag also alle Chancen haben, als erste am Mittelmeer anzukommen. Marseille war 1993 zum letzten Mal Etappenort der Tour. Damals ging es von dort aus nach Montpellier und es siegte der heutige Telekom-Pressesprecher Olaf Ludwig.
 

 

11. Etappe
Narbonne - Toulouse
 
















Nach dem Ruhetag gehen die Fahrer mit neuen Kräften an den Start. Die Etappe ist eine typische Überführungsetappe, weder besonders lang (153 km) noch anspruchsvoll, dafür aber sehr windanfällig. Die Fahrer, die noch ums gelbe Trikot fahren, werden sich fürs Einzelzeitfahren am nächsten Tag schonen. Eher werden die Fahrer, die sowohl in den Bergen als auch im Zeitfahren schwach sind, sich noch einmal ins Zeug zu legen. Die Zielankunft liegt nach 14 Jahren Abwesenheit in Toulouse, einer der historischen Tour-Städte von 1903.
 

 

12. Etappe
Freitag, 18. Juli: EZF Gaillac - Cap' Découverte, 47 km
 
















Im ersten Einzelzeitfahren dieser Tour müssen die Favoriten von Anfang an Vollgas geben, um vor den Bergen entweder den Vorsprung zu halten oder wieder nah heran zufahren. Wer hier vorne landet, ist meist auch im Endklassement an der Spitze dabei. Die 50 Kilometer lange Strecke ist recht hüglig und wurde deshalb kürzer angelegt als üblich. Wieder einmal wird dabei ein Freizeitpark in die Tour eingebunden. Cap'Decouverte, ein ehemaliges Tagebau-Gebiet, ist der Zielort
 

 

13. Etappe
Samstag, 19. Juli: Toulouse - Plateau de Bonascre, 197,5 km
 
















Die erste Pyrenäenetappe ist sogleich die zweite Bergankunft der Tour und ein klarer Fall für die Favoriten. Hier kann man viel Zeit gut machen oder verlieren. Zwar liegen nur zwei Berge im Streckenprofil, aber die haben es in sich. Auf den letzten 40 Kilometern geht es zuerst über den Col de Pailhères mit einem Anstieg über 15,5 Kilometer und 7,8 Prozent Steigung und zum Finale geht es noch mal neun Kilometer mit über sieben Prozent Steigung zum Plateau de Bonascre hinauf. Zum letzten Mal siegte dort 2001 der Kolumbianer Félix Cardenas.
 

 

14. Etappe
Sonntag, 20. Juli: Saint-Girons - Loudenvielle, 191,5 km
 
















Eine absolute Hammer-Etappe. Diesmal ist es in erster Linie nicht die Höhe der Berge, sondern die Anzahl. Insgesamt sechs Pässe müssen die Fahrer nehmen und das Zeitlimit könnte für so manche ein Problem werden. Unter anderem geht es über den Col du Portet d'Aspet, an dem 1995 der Italiener Fabio Casatelli stürzte und später seinen Kopfverletzungen erlag, und über den Col de Peyresourde mit einem Anstieg über 13 Kilometer und einer Steigung von sieben Prozent.
 

 

15. Etappe
Montag, 21. Juli: Bagnères-de-Bigorre - Luz-Ardiden, 159,5 km
 
















Die dritte und letzte Bergankunft steht an. Nach langem, gemächlichen Anlauf ist der Anstieg zum Aspin die erste große Hürde, die auch die Fahrer, die keine Kletterspezialisten sind, meist noch bewältigen. Nach 20 Kilometern Abfahrt aber geht es auf den gefürchteten Tourmalet, vor dessen Namen es vielen Fahrern schon graut. Bei der Zieleinfahrt in Luz-Ardiden werden sich einige Topfahrer verabschiedet haben. Die Teams sind geschwächt, können kaum noch helfen. Wer in Luz Gelb trägt, ist dagegen schon auf dem besten Weg zum Sieg. So vor zwei Jahren als sich Jan Ullrich Armstrong auf dem finalen Anstieg geschlagen gab.
 

 

16. Etappe
Mittwoch, 23. Juli: Pau - Bayonne, 197,4 km
 
















Nach dem Ruhetag geht es durchs Baskenland in Richtung Biscaya. Die Bergetappe ist nach dem letzten Anstieg noch sehr lang. Die Bergfahrer werden daher kaum versuchen, auszureißen, da die Teams auf der flachen Strecke noch genügend Zeit haben, die Lücke zu schließen. Das Team in Gelb wird kaum angreifen, sondern versuchen, die Etappe zu kontrollieren. Der Zielort Bayonne hält den Tourrekord für die längste Etappe: 1919 bis 1924 war hier für die Fahrer nach unglaublichen 482 (!) Kilometern Schluss.
 

 

17. Etappe
Donnerstag, 24. Juli: Dax - Bordeaux, 181 km
 
















Egal, ob die Tour im Uhrzeigersinn oder links herum verläuft - Bordeaux ist fast immer Etappenort. Neben der Schlussetappe auf den Champs-Elysées, die jeder Weltklassesprinter einmal in seiner Karriere gewinnen möchte, steht ein Etappensieg in Bordeaux ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste der schnellen Flitzer. Die für einen Massensprint wie geschaffene endlos lange Zielgerade, hat auch Erik Zabel schon Glück gebracht. 1995 und 1997 triumphierte der Telekom-Kapitän in der Stadt des exzellenten Rotweins. 1973 gewann sein heutiger Sportchef Walter Godefroot.
 

 

18. Etappe
Freitag, 25. Juli: Bordeaux - Saint-Maixent-l'Ecole, 203,5 km
 
















Eigentlich ein weiterer großer Tag für die Sprinter, doch der heftige Wind, der die Fahrer entlang der Atlantikküste stets begleitet, hat schon so manchem Top-Sprinter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Selbst Charles Péllisier, der bis heute erfolgreichste Sprinter in der 100-jährigen Tour-Geschichte, musste 1930 diese Erfahrung machen. Desweiteren ist heute die absolut letzte Gelegenheit für Ausreißergruppen. Die Mannschaft mit dem Gelben Trikot in ihren Reihen wird versuchen, ihren Mann sicher und unbehelligt über die 200 Kilometer zu bringen.

 

19. Etappe
Samstag, 26. Juli: EZF Pornic - Nantes, 49 km
 
















Ist die Entscheidung noch offen, fällt sie definitiv heute. Beim mit 50 Kilometern ziemlich langen Einzelzeitfahren von Pornic nach Nantes könnte es zum großen Showdown kommen.
Wegen der Flachheit der Strecke sollten allerdings keinen großen Zeitabstände zustande kommen. Besonders gute Rouleure haben heute gute Aussichten. Durchaus möglich, dass es dieses Jahr mal wieder so spannend wird wie damals, 1989, als Greg LeMond im letzten Zeitfahren auf den Champs-Elysées Laurent Fignon noch das Gelbe Trikot abnahm und mit winzigem Vorsprung die Tour für sich entschied.
 

 

20. Etappe
Sonntag, 27. Juli: Ville d'Avray - Paris (Champs-Elysées), 152 km
 
















Das große Finale: Am heutigen Startplatz in der Vorstadt Ville d?Avray ging die Tour 1903 zu Ende. Damals war es noch nicht erlaubt, in der Hauptstadt einen sportlichen Wettkampf auszutragen. Erst ab 1905 war das Ziel die Rennbahn des Pariser Prinzenparks und erst seit 1975 endet die Tour mit der so prestigeträchtigen Ankunft auf den Champs-Elysées. Ist es bis dahin eher ein Showlaufen, geht es in den dann zehn zu absolvierenden Runden richtig zur Sache, denn die Schlussetappe auf dem Pariser Prachtboulevard will jeder gute Sprinter einmal gewinnen.
 

 


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